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Story Notes:

Dies ist eine erotische Geschichte, die sich an mündige Erwachsene mit Makro- und Vorarephilie wendet. Sie beinhaltet Darstellungen von physischer und psychischer Gewalt, die für manche Personen verstörend sein könnten. Minderjährige und Personen, die mit solchen Darstellungen Schwierigkeiten haben, werden daher ausdrücklich gebeten, diese Geschichte nicht zu lesen. Ferner ist diese Geschichte reine Fiktion und alle erotisch dargestellten Charaktere sind mindestens 18 Jahre alt.

Ein Samstag in der Stadt

Langsam kam Manuel wieder zu sich. Das Erste, was er spürte, war ein stechender Kopfschmerz, und als er versuchte, die Augen zu öffnen, kam ihm ein solch grelles Licht entgegen, dass er sie wieder schließen und sich von der Lichtquelle wegdrehen musste. Mit der allmählichen Rückkehr seiner Sinne spürte Manuel nun auch wieder langsam den Rest seines Körpers, der sich allerdings wie gerädert anfühlte. Es hatte etwas von sehr starken Gliederschmerzen, die bis in die Knochen drangen, und irgendwie fühlte es sich auch nach einem fürchterlichen Muskelkater an. Fast so, als ob er mit einem Vorschlaghammer in den Boden getrieben oder von einer riesigen Hand zusammengepresst worden wäre. War er krank? Vermutlich. Da würde es wohl erst einmal am besten sein, liegen zu bleiben und sich erst einmal gründlich auszuschlafen.

Liegen zu bleiben? Überrascht öffnete Manuel erneut die Augen, und obwohl es immer noch seltsam grell war, konnte er zumindest etwas besser sehen als noch beim ersten Mal. Erst jetzt begriff er ganz, dass er auf dem Boden lag, noch dazu auf einem ziemlich harten Untergrund. Trotz der pochenden Kopf- und Gliederschmerzen richtete Manuel sich mühsam auf, wobei ihm allerdings alleine von dieser Bewegung fast schwarz vor Augen wurde und er kurz glaubte, sich übergeben zu müssen. Glücklicherweise befand sich direkt neben ihm eine Wand, die – obwohl sie leicht nachgab – ihm zumindest erlaubte, sich etwas abzustützen. Nachdem er für einen Moment durchgeatmet hatte, richtete Manuel sich vorsichtig weiter auf und stellte zu seiner Erleichterung fest, dass die Schmerzen langsam abebbten. Zwar war es um ihn herum immer noch ziemlich grell und er fühlte sich nach wie vor furchtbar wacklig auf den Beinen, aber es war schon nicht mehr so schlimm wie noch einige Momente zuvor, und so konnte Manuel sich vorsichtig etwas umsehen.

Der Raum, in dem er sich befand – falls man es überhaupt so nennen konnte – war nur etwas größer als eine Duschkabine, und in etwa so fühlte er sich auch an. Der Boden bestand aus einem harten schwarzen Plastik, während die ‚Wände‘ aus einem lichtdurchlässigen, aber nur halbtransparenten Kunststoff gemacht zu sein schienen, ebenfalls ähnlich den Paneelen von Duschkabinen. Hinter diesen Wänden erkannte Manuel nun sogar die Konturen von anderen Menschen. Erleichtert, aber auch etwas verunsichert ging er auf eine der Wände zu und klopfte vorsichtig dagegen.

„Hey! Hallo! Wo bin ich hier?“ Fragte er in Richtung einer der Gestalten und versuchte dabei, die Nervosität in seiner Stimme so gut wie möglich zu unterdrücken.

Wo in aller Welt war er eigentlich und wie war er hier hingekommen? Das Letzte, woran er sich erinnerte, war, wie er sich abends nach der Uni auf den Weg nach Hause gemacht und am Bahnhof auf den Anschlussbus in seinen Heimatort gewartet hatte. Jetzt erinnerte er sich auch, wie er an der menschenleeren Bushaltestelle plötzlich einen stechenden Schmerz gefühlt hatte und in ein grelles Licht getaucht worden war, ehe er fast umgehend das Bewusstsein verloren hatte. Irgendjemand hatte eine Menge zu erklären. Die Silhouette hinter der Plastikwand schien Manuel allerdings zu ignorieren. Ärgerlich klopfte er nochmals dagegen, obwohl es diesmal eher ein Hämmern war.

„Hey! Was soll das?“ Fragte er erneut, konnte dabei aber sowohl seine Angst als auch die mit seinen Sinnen erwachende Wut nicht mehr so gut unter Kontrolle halten.

Plötzlich schien sich die Figur, die bisher immer nur auf und ab gelaufen war, zu ihm hinzudrehen und schrie irgendetwas, allerdings konnte Manuel durch die seltsamen Plastikwände nicht wirklich etwas verstehen. Was er allerdings gut hören konnte, war die blanke Panik in der Stimme seines Gegenübers, die ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ und seine eigene Angst noch weiter anfachte. Auch hinter der Wand neben sich konnte Manuel jetzt jemanden sprechen hören, wieder allerdings ohne auch nur ein einziges Wort zu verstehen. Kommunikation war durch diese Wände anscheinend nicht möglich. Nervös drehte Manuel sich wieder zu der grellen Lichtquelle um, und obwohl er die Augen zunächst wieder zusammenkneifen musste, gewöhnte er sich diesmal deutlich schneller an das Licht und blickte auf etwas, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Wieder stand er vor einer Wand, diese war allerdings völlig transparent, sodass das Licht der Außenwelt dadurch ungehindert in den Raum drang, was die enorme Helligkeit erklärte. Gehindert wurde es nur von einem ihm allzu bekannten Firmenlogo, das einen stilisierten Strudel darstellte. Und um alle Zweifel auszuräumen, war auf dessen Unterseite, wenn auch aus seiner Perspektive spiegelverkehrt, ein einziges Wort zu lesen: Vortex.

Manuel spürte plötzlich, wie sich seine Brust regelrecht zuschnürte und ihm das Herz bis zum Hals zu schlagen begann. Vortex war eine weltweit sehr erfolgreiche und beliebte Restaurantkette, die sich neben dem Verkauf von üblichen Fastfood-Produkten wie Hamburgern, Hot Dogs und Sandwiches auf, wie sie es nannte, ‚mikrohumane Lebensmittel‘ spezialisiert hatte – gemeint waren damit geschrumpfte Menschen. Auch wenn es sich zunächst seltsam und sogar grausam anhören mochte, hatte sich das Konzept – auch dank großangelegter Werbekampagnen mit Verweisen auf grassierende Überbevölkerung und eine Überlastung der Sozialsysteme – erstaunlich gut durchgesetzt, und so waren Vortex-Filialen nun ein sehr normaler Anblick in allen größeren Städten der Welt. Manuel hatte sich jedoch irgendwie nie besonders dafür interessiert, auch wenn einige Freunde und Bekannte von ihm immer wieder gerne dort hingingen.

Erst vor einigen Wochen hatte er zwischen den Vorlesungen mit seiner guten Freundin Julia in der Uni zusammengesessen, während sie einen Caffè Latte im Pappbecher, einen Donut und eine kleine Box mit Geschrumpften von Vortex zu sich genommen hatte. Mit ein wenig Befremden hatte er beobachtet, wie Julia die winzigen Menschen zwischendurch immer wieder aus der Box gefischt und völlig beiläufig während ihrer Unterhaltung verspeist hatte, ganz so, als ob zwischen ihnen und dem Donut keinerlei Unterschied bestanden hätte. Der einzige Unterschied war gewesen, dass Julia die Geschrumpften ganz und somit lebendig hinuntergeschluckt hatte. Manuel hatte sich sagen lassen, dass dies angeblich ein angenehmes Kribbeln in der Speiseröhre und teils sogar noch im Magen nach sich zog, weswegen es wohl die meisten Vortex-Kunden so taten. Als er dann etwas später mit ihr in einer Vorlesung saß, war sein Blick öfters unwillkürlich in Richtung ihres Bauches gewandert und er hatte sich mit etwas Mitleid gefragt, wie es wohl für die armen Leute sein musste, gerade lebendigen Leibes von Julia verdaut zu werden.

Allerdings beteuerte Vortex auf die – insgesamt eher seltenen – Anfragen besorgter Bürger und eifriger Journalisten immer wieder, dass es sich bei den Geschrumpften nur um Kriminelle und allerlei andere unerwünschte Personen handele, die die Gesellschaft sowieso nur Geld kosteten. Bösere Zungen behaupteten auch, dass außerdem jeder, der der Firma wirklich ernsthaft auf die Nerven ging, schnell im Bauch eines Kunden verschwand und dass das Problem damit dann buchstäblich gegessen war. Und überhaupt, so hatte sich Manuel damals immer wieder gedacht, war das ja alles auch nicht sein Problem.

Damals war es das jedenfalls nicht gewesen. Jetzt schon. Inzwischen war Manuel auch aufgefallen, dass er nicht seine eigenen Klamotten trug, sondern eine Art Overall, der eigentlich nicht aus Stoff, sondern aus einem seltsamen synthetischen Material bestand, das von der Konsistenz am ehesten einem dünnen und sehr flexiblen Esspapier ähnelte. Angeblich diente es dazu, den einzigartigen Eigengeschmack der Geschrumpften zu verstärken. Manuel hatte jedoch gehört, dass diese Bekleidung eigentlich nach gar nichts schmeckte und nur eingeführt worden war, da die Geschrumpften ursprünglich unbekleidet gewesen waren, Vortex aber befürchtet hatte, dass dies auf einigen Märkten nicht gut ankommen würde. Es war ein deprimierendes Beispiel dafür, welche Prioritäten Menschen allgemein hatten.

Manuel atmete tief durch und versuchte abermals, die in ihm aufsteigende Panik nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Zwar hatte er keine Ahnung, wieso das alles geschah, doch eines wusste er mit Sicherheit: Wenn er nicht schnell einen Ausweg fand, würde es ihm genauso ergehen wie den armen Geschrumpften, die er in ihren letzten Momenten beobachtet hatte, bevor sie von Julia aufgegessen worden waren. Zwar wusste er nicht, wer ihn dann essen würde, das wollte er jedoch auch gar nicht erst herausfinden. Er musste hier weg.

***

Ganz in der Nähe verließ in diesem Moment ein Pulk von Menschen eines der vielen Einkaufshäuser der Stadt und strömte auf die in ein sommerliches Mittagslicht gebadete Einkaufsstraße, die parallel zur Flusspromenade durch die malerische Altstadt verlief. Unter ihnen war eine Gruppe von vier Freundinnen; Alessia, Tanja, Jessica und Lisa. Alle vier Mädchen hatten gerade eine stundenlange Shopping-Tour hinter sich gebracht und ließen sich nun ein wenig erschöpft, aber ausgelassen plaudernd und lachend mit dem Strom der Menschen treiben, noch nicht ganz entschlossen, was sie als Nächstes tun sollten. Jetzt in den Sommerferien hatten sich alle vier endlich wieder auf einen Tag einigen können, an dem sie alle Zeit hatten, um gemeinsam etwas zu unternehmen.

Alessia, die italienische Wurzeln hatte, aber in Deutschland aufgewachsen war, war ein bildhübsches und sportliches Mädchen mit einem etwas dunkleren Teint, tiefbraunen Augen und langen, schwarzen Haaren, die sie meistens in einer eleganten Flechtfrisur trug. Sie war die temperamentvollste in der Gruppe und redete fast ununterbrochen, war aber ausgesprochen liebenswürdig und wurde von ihren Freundinnen für ihre ehrliche, geradlinige Persönlichkeit und ihre scheinbar endlosen Energiereserven gemocht, ja sogar ein wenig bewundert. Tanja und Lisa sahen sich mit ihren blonden Haaren und blauen Augen auf den ersten Blick ziemlich ähnlich, Tanja trug ihre schulterlangen Haare jedoch offen, während Lisa sie meist zu einem ordentlichen Pferdeschwanz zusammenband. Charakterlich war Tanja voll und ganz auf einer Wellenlänge mit Alessia, weswegen die beiden auch so gut wie nie getrennt voneinander anzutreffen waren. Lisa hingegen war deutlich ruhiger und entspannter; sie war sogar so ein rundum lieber Mensch, dass es schon fast ein wenig langweilig war. Jessica, ein Mädchen mit glatten, schulterlangen schwarzen Haaren, war zwar ausgesprochen intelligent, aber etwas reservierter und zurückhaltender als ihre drei Freundinnen, wodurch sie auf den ersten Blick nicht ganz in die Gruppe zu passen schien. Allerdings war sie mit Alessia und Lisa schon seit dem Kindergarten sehr gut befreundet. Tanja war erst im Laufe ihrer Schulzeit dazu gestoßen, inzwischen waren die vier Mädchen aber unzertrennlich.

 „Hmm… sollen wir vielleicht erstmal was essen gehen?“ Fragte Tanja in die Gruppe. „Hab von der ganzen Rumlauferei ziemlich Hunger bekommen.“

„Jetzt wo du’s sagst…“ Antwortete Lisa, deren Magen vorhin schon ein leises, kaum hörbares Grummeln von sich gegeben hatte. Sie hatte seit dem Frühstück nichts mehr gegessen und war nach diesen vielen Stunden des Herumlaufens der Aussicht auf etwas zu essen nicht abgeneigt. Auch Jessica und Alessia nickten zustimmend.

„Aber wo?“ Fügte sie dann hinzu, während sie ihr Smartphone aus der Handtasche kramte und zugleich versuchte, ihre prall gefüllten Einkaufstaschen nicht fallen zu lassen. Schweigend nahm Jessica ihr eine der größeren Taschen ab. „Geht’s?“

„Ja, geht schon.“ Antworte Lisa lachend und nahm die Tasche dann wieder dankend an sich, als sie ihr Handy in der Hand hatte und kurz auf die Nachricht antwortete, die ihr Freund Konstantin ihr vor ein paar Minuten geschickt hatte.

„Keine Ahnung.“ Setzte Tanja das Thema fort. „Einfach mal gucken?“

„Okay. Aber bitte irgendwo, wo man sich hinsetzen kann, meine Beine bringen mich noch um.“ Erklärte Lisa. Die anderen Mädchen nickten wieder zustimmend, und während sie sich weiter entspannt miteinander unterhielten, gingen sie mit dem Strom der Menschen die geschäftige Einkaufsstraße entlang. Diese mündete gerade auf einen kleinen Platz, der wiederum durch eine Fußgängergasse mit der Uferpromenade am Fluss verbunden war. Da sie auch nicht genau wussten, wohin sie eigentlich gehen wollten, folgten sie einfach den anderen Menschen zur Promenade und gingen dort die Straße an der Uferwiese entlang. Nach einigen Momenten erblickte Alessia ein schwarz-weißes Vortex-Schild.

„Vortex?“ Schlug sie vor und hob fragend eine Augenbraue.

Jessica zuckte mit den Schultern und nickte dann wieder nur, um zu zeigen, dass es ihr wirklich ziemlich egal war, wohin sie gingen, während Tanja schnell zustimmend nickte und dann ebenfalls ihr Handy hervorholte, das in diesem Moment zu klingeln begonnen hatte.

„Is die Jana! Ich geh mal kurz ran!“ Entschuldigte Tanja sich kurz und klemmte das Telefon etwas umständlich zwischen ihren Kopf und ihre rechte Schulter, während sie mit ihren freien Händen versuchte, die schweren Einkaufstaschen um ihre linke Schulter zu hängen, da ihr vom vielen Herumtragen nun die Handflächen etwas weh taten. Wieder war Jessica zur Stelle, um ihr mit den Taschen zu helfen, Tanja winkte jedoch dankend ab. Während sie zu telefonieren begann, blickte Alessia fragend zu Lisa hinüber, die ein wenig das Gesicht verzogen hatte und etwas skeptisch auf ihrer Unterlippe herumkaute.

„Nicht?“ Fragte Alessia. „Können auch weiter gucken.“

„Ich weiß nicht… Das Zeug geht ja schon ziemlich auf die Hüften.“ Sagte Lisa nachdenklich und zwackte sich prüfend durch ihr leichtes Top in die Hüfte. Sie hatte in letzter Zeit ein klein wenig zugenommen – nicht viel, aber eigentlich wollte sie es nicht Überhand nehmen lassen. Ein weiteres Knurren aus ihrem Magen stimmte sie in diesem Moment jedoch um.

„Na gut. So viel, wie wir vorhin rumgelaufen sind, gleicht sich das dann wieder aus.“ Sagte sie mit einem etwas gequält wirkendem Grinsen. Sie hasste dieses Argument eigentlich, war aber jetzt einfach zu hungrig und zu müde, um noch länger durch die Stadt zu laufen. Außerdem war ihr trotz ihrer sommerlich-luftigen Bekleidung immer noch sehr warm und sie hoffte, dass es in der Filiale vielleicht eine Klimaanlage gab.

„Liebe Grüße.“ Rief Tanja, die sich für ihr Telefonat ein bisschen abseits von der Gruppe gestellt hatte, ihnen zu.

„Zurück.“ Antworteten die anderen drei Mädchen fast gleichzeitig. Alessia drehte sich um und ging auf den Eingang der Filiale zu, doch während Lisa und Jessica ihr direkt folgten, war Tanja offenbar zu sehr in ihr Gespräch verwickelt, sodass Alessia noch einmal stehen blieb und ihr einen fragenden Blick zuwarf.

„Kommst du?“ Rief sie, woraufhin Tanja sich kurz verwundert umguckte.

„Was? Oh, ja, klar.“ Antwortete sie dann und eilte schnell zu ihren Freundinnen, die in diesem Moment die Filiale betraten.

***

Manuel tastete die Ecken und Kanten seines Gefängnisses ab, in der Hoffnung, dort eine Schwachstelle zu finden, durch die er vielleicht ausbrechen konnte. Jetzt, wo er wusste, wo er sich eigentlich befand, hatte er vielleicht eine halbe Chance, irgendwie aus dieser Situation heraus zu kommen. Vortex-Boxen waren wie Pralinenschachteln strukturiert; je nach Größe der Box bestanden sie aus einer unterschiedlichen Zahl von Einzelparzellen, die voneinander durch die halbtransparenten Kunststoffwände getrennt waren. Er hatte zumindest das Glück, in einer Parzelle am Außenrand der Box zu sein. Dieser war meistens völlig transparent, ebenso wie die Plastikfolie, mit der die Boxen nach oben hin verschlossen waren. Dies hatte ihm erlaubt, sich in den letzten Minuten zumindest ein bisschen zu orientieren.

Wie bei Vortex üblich, befand sich auch seine Box zusammen mit Hamburgern, Sandwiches und Gebäck in einer gläsernen Schautheke, gleich neben der Kasse. An dieser konnten sich Kunden zunächst die Auswahl an Speisen ansehen, wenn sie sich ihrer Bestellung noch nicht sicher waren oder einfach auch nur in der Schlange warten mussten. Da im Moment nicht viel los war, hatte Manuel von seiner Parzelle aus einen erstaunlich guten Überblick über den Eingangsbereich der trendig und modern eingerichteten Filiale, auch wenn die Dimensionen dieser Außenwelt fast seinen Verstand sprengten. Obwohl sich seine Box in der Theke wohl nur etwa auf Kniehöhe befand, kam es Manuel eher vor, als wenn er vor einer hohen Klippe auf eine gigantische, surreale Landschaft blickte – surreal deswegen, weil es sich nun einmal eigentlich nur um die Inneneinrichtung eines Restaurants handelte.

Noch wesentlich bizarrer und bedrohlicher als die berggroßen Stühle und Tische waren jedoch die gigantischen Menschen, die sich ebenfalls in der Filiale befanden. Manuel versuchte, die riesigen Gestalten so gut wie möglich zu ignorieren, trotzdem wanderte sein Blick manchmal zu den Tischen, an denen vor allem junge, dafür aber aus seiner Perspektive schier unfassbar große Menschen saßen. Diese unterhielten sich ausgelassen miteinander und aßen dabei ab und zu etwas – dass es sich bei dem, was sie aßen, auch um geschrumpfte Menschen wie ihn handelte, versuchte Manuels Gehirn mit aller Macht zu verdrängen. Nur fiel es ihm jetzt wesentlich schwerer als damals, als er mit Julia zusammengesessen hatte, denn da waren er und sie gleich groß gewesen. Diese Menschen dort draußen waren fast hundertmal so groß wie er selbst, und wenn er erst einmal in die Fänge von einem von ihnen geriet, würde er genauso gnadenlos aufgegessen werden und im Bauch einer wildfremden Person enden.

Zunehmend heimgesucht von albtraumhaften Visionen riesiger Münder, Zähne und Schlünde sah Manuel sich erneut in seiner Parzelle um. Seine größte Hoffnung galt den Luftlöchern in der Abdeckung über ihm, denn da es sich nur um eine Plastikfolie und keine solide Wand handelte, würde es vielleicht möglich sein, diese durch die kleinen Löcher aufzureißen. Das Problem war jedoch, dass die ‚Decke‘ gerade so außer Reichweite war und er an den glatten Plastikwänden auch keinerlei Halt fand. Darüber hinaus war es sehr schwer, sich zu konzentrieren, denn viele der Geschrumpften in den benachbarten Parzellen machten einen furchtbaren Lärm; brüllten laut Hilferufe oder Beschimpfungen und hämmerten gegen die Wände ihrer Gefängnisse. Manuel fragte sich, warum er nicht selber auch einfach völlig durchdrehte, aber vielleicht würde das auch noch kommen. Fürs Erste musste er sich einfach sagen, dass noch nicht alles verloren war. Noch einmal sprang er in Richtung eines der Luftlöcher und versuchte, sich daran festzuhalten, jedoch fehlte wieder ein ganz kleines Stück und er krachte unsanft auf den harten, kalten Boden seiner Parzelle zurück. Noch während er sich aufrappelte, um einen erneuten Sprung zu versuchen, hörte er jedoch das Geräusch der Klingel über der Eingangstür, die jedes Mal ertönte, wenn jemand in die Filiale kam. Es war eigentlich nur ein harmloses ‚Ding-Dong‘, Manuel hätte sich in diesem Moment jedoch kein schrecklicheres Geräusch vorstellen können.

Plötzlich von einer Welle eiskalter Panik gepackt, drehte sich Manuel hektisch um die eigene Achse und starrte durch das Fenster seiner Parzelle auf den Eingang, wo nun gerade vier Mädchen in die Filiale traten. Als er noch normal groß gewesen war, hätte Manuel sich nichts dabei gedacht, sondern höchstens einen verstohlenen Blick riskiert, waren doch alle vier ausgesprochen hübsch und noch dazu – dem warmen Sommer entsprechend – leicht bekleidet. Nun blickte er jedoch wie gelähmt auf die Riesinnen, die langsam näher kamen und dadurch, auch wenn das kaum vorstellbar war, scheinbar nur noch größer wurden. Dabei wurde jeder Schritt, den sie taten, zunächst von einer leichten Vibration begleitet. Je näher sie der Theke jedoch kamen, desto stärker wurden auch die Erschütterungen, sodass es sich schließlich fast wie ein Erdbeben anfühlte, wenn einer der mächtigen Füße auf dem Boden auftrat. Dies ließ Manuel unwillkürlich an das Stapfen der riesigen fleischfressenden Dinosaurier aus einer berühmten Filmreihe denken, und im Grunde genommen bedeuteten sie auch genau das gleiche: Eine Gruppe riesiger Monster kam, um ihn aufzufressen. Dass diese Monster eigentlich nur vier Mädchen waren, spielte aus der Perspektive Manuels und seiner geschrumpften Leidensgenossen keine wirkliche Rolle.

Die normal großen Menschen dort draußen bekamen davon freilich nichts mit, in den Boxen in der Schautheke lösten die donnernden Schritte jedoch eine Atmosphäre der Beklemmung und Hoffnungslosigkeit aus, die Manuel sich zuvor nicht einmal im Entferntesten hätte vorstellen können. Als die Riesinnen schließlich vor der Theke zum Stehen kamen, schoben sich zudem ihre Schatten über die Boxen darin und tauchten sie in ein seltsames Halbdunkel, fast wie bei einer Sonnenfinsternis.

Manuel war durch eine der letzten Erschütterungen wieder hingefallen und hatte sich dann fast reflexhaft im hintersten Winkel seiner Parzelle zusammengekauert, als die riesigen Körper der Mädchen sein gesamtes Blickfeld ausfüllten. Nun blickte er, vor Angst wie gelähmt, hinauf zu den Riesinnen, die sich gerade offenbar miteinander unterhielten und etwas unentschieden ihre Blicke über die verschiedenen Speisen in der Schautheke wandern ließen. Wie eine in die Ecke getriebene Maus starrte er einfach nur an den enormen Wesen hinauf, denen er nun hilflos ausgeliefert war, insbesondere auf jenes Mädchen, das direkt vor seiner Box stand und auf diese Weise alleine schon einen großen Teil des Blickfeldes einnahm.

Unmittelbar vor sich, etwa auf der gleichen Höhe wie er selbst, befanden sich ihre Knie, die sich nach oben hin in zwei sanften Oberschenkeln fortsetzten, ehe diese unter den leicht fransigen Jeans-Hotpants des Mädchens verschwanden. Bereits hier musste Manuel seinen Kopf schmerzhaft weit in den Nacken legen, um überhaupt weiter nach oben blicken zu können. Über den Hotpants begann ein pinkfarbenes Top, durch das sich noch ganz leicht die Konturen des weichen Bauches der Riesin abzeichneten. Noch weiter darüber begann die deutliche Wölbung ihrer Brüste, die leicht in ihrem Top auf und ab wackelten, während sie sich weiter mit ihren drei Freundinnen unterhielt. Jenseits dessen konnte Manuel nicht wirklich etwas sehen, nur, dass sie ihren Kopf gerade nach links gerichtet hatte und etwas mit einer ihrer Freundinnen besprach. Ihr blonder Pferdeschwanz wackelte dabei mit jeder ihrer Kopfbewegungen immer wieder ein bisschen hin und her.

Dann plötzlich beugte sie sich vorn über und blickte zu Manuels Entsetzten direkt auf seine Box. Jeder, der nicht in seiner Situation gewesen wäre, hätte dabei wohl vor allem bemerkt, dass nun ihr ziemlich freizügiges Dekolleté einen erheblichen Teil des Sichtfeldes einnahm, Manuel sah jedoch nur auf das hübsche Gesicht der Riesin, insbesondere ihre großen und glasklaren blauen Augen, die direkt durch ihn hindurch zu blicken schienen, ebenso wie ihre weichen Lippen, die sie in diesem Moment leicht schürzte. Sie dachte nach, und Manuel konnte spüren, wie sein Leben an einem seidenen Faden hing, der langsam zu reißen begann.

***

„Und? Weißt du schon, was du willst?“ Erkundigte sich Alessia bei Lisa, die sich etwas über die Theke gebeugt hatte und forschend auf eine mittelgroße Box blickte. Lisa schürzte die Lippen und strich sich dann über ihren Bauch, als ihr Magen wieder leicht knurrte. Die Panik, die diese eher unterbewusste Geste in der Box auslöste, nahm sie überhaupt nicht wahr, von ihrer Position aus sah sie nur die kleinen Figuren in ihren Parzellen herumlaufen und zappeln, was auf sie eher niedlich wirkte.

„Hmm… ich überleg noch. Du?“ Fragte sie und blickte wieder zu Alessia.

„Ich glaub, ich bestell mir ein Hamburger-Menü mit einer kleinen Box.“ Antworte diese und grinste dann auf einmal verstohlen, als sie begriff, was ihrer Freundin durch den Kopf ging. „Oder sollen wir uns eine mittlere teilen?“

Lisa legte etwas verschämt den Kopf zur Seite und lächelte übertrieben unschuldig. Dadurch wurden es zwar jeweils ein paar Geschrumpfte mehr für jeden von ihnen, aber sie hatte jetzt auch wirklich ziemlich großen Hunger.

„Na gut.“ Sagte Alessia dann und nickte gespielt gönnerhaft, ehe sie sich Tanja und Jessica zuwandte. „Was nehmt ihr?“

„Ein Salat im Menü mit nem Eistee, und eine kleine Box.“ Sagte Jessica und drehte sich dann zu Tanja um, die immer noch mit Jana telefonierte. Offenbar war sie schon wieder abgelenkt, sodass Jessica ihr kurz auf die Schulter tippte.

„Hä? Was?“ Fragte Tanja und lächelte entschuldigend dafür, dass sie schon wieder nicht richtig zugehört hatte.

„Was möchtest du?“ Fragte Alessia noch einmal.

„Ach so… öh… Hamburger-Menü mit ner Cola und ner kleinen Box!“ Erwiderte Tanja fröhlich und widmete sich dann direkt wieder ihrem Telefonat.

„Und was nimmst du zu trinken?“ Wandte sich Alessia an Lisa, die sich inzwischen wieder aufrecht hingestellt hatte.

„Auch Eistee. Bestellst du?“ Erkundigte sich Lisa. „Wir können ja meinetwegen schon mal nach nem Tisch suchen. Ich nehm dir auch schon mal die Taschen ab.“

„Danke.“ Sagte Alessia, während Lisa ihre Einkaufstaschen an sich nahm und sich dann umdrehte, um mit den anderen zwei Mädchen schon einmal zu einem der freien Tische zu gehen. Dann holte sie ihr Portemonnaie aus ihrer Handtasche und ging zur Kasse, um die Bestellung für die Gruppe aufzugeben.

***

In der Box unter ihnen starrte Manuel immer noch zitternd vor Angst auf das riesige blonde Mädchen. Plötzlich nahm dieses nach einer weiteren Unterhaltung mit ihrer Freundin, die er durch das Glas der Theke nicht wirklich verstehen konnte, deren Einkaufstaschen an sich, drehte sich um und ging mit den anderen beiden Riesinnen davon, was wieder einmal ein regelrechtes Erdbeben durch die Box schickte. Auch jetzt bot sich Manuel eine Perspektive, die er wahrscheinlich ziemlich ansprechend gefunden hätte, wären nur die Umstände anders gewesen, drehte die Riesin der Theke doch nun ihr wohlgeformtes Gesäß zu. Dessen Backen wackelten mit jedem Schritt, den sie beim Weggehen tat, in ihren engen Jeans-Hotpants leicht auf und ab, Manuel konnte diesem Anblick jedoch nichts anderes abgewinnen als die Frage, ob sich in diesen sanften Rundungen auch die verdauten und absorbierten Fette bereits vor einiger Zeit verspeister Geschrumpfter wie ihm befanden, und er hatte keine Ahnung, wie richtig er mit dieser Vermutung lag. Der Gedanke, möglicherweise bald selbst nichts anderes zu sein als Teil eines Fettpolsters am Gesäß dieses Mädchens, brachte ihn jedoch irgendwie wieder zur Besinnung.

Vom Mut der Verzweiflung gepackt, sprang Manuel plötzlich wieder auf die Füße und nahm noch einmal all seine Kraft zusammen, um nach den Luftlöchern über ihm zu springen. Doch wieder verfehlte er die Decke seines Gefängnisses um Haaresbreite und schlug hart auf dem Plastikboden auf. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen gesamten Körper, als er jedoch nach einigen Momenten merkte, dass er sich wohl nichts gebrochen, sondern höchstens einige Prellungen zugezogen hatte, rappelte er sich erneut auf, um zu noch einem Sprung anzusetzen. Er hatte seine Muskeln und Sehnen bereits bis zur Schmerzgrenze angespannt, als plötzlich ein gewaltiger Ruck durch die Box ging, der noch viel stärker war als die Erschütterungen, welche die Schritte der Riesinnen zuvor verursacht hatten. Manuel wurde nicht bloß zu Boden geworfen, sondern flach auf das harte Plastik gedrückt und spürte eine unfassbar starke Beschleunigung nach oben – fast so, als ob er in einer Rakete säße. Mühsam drehte er den Kopf zur Seite und blickte aus dem Fenster, wo er sah, wie sich seine Box mit unglaublicher Geschwindigkeit nach oben bewegte und schließlich aus der Theke gehoben wurde, ehe sie sich wie ein Flugzeug auf die Kasse zubewegte. Dort zog die Riesin mit den geflochtenen schwarzen Haaren gerade einen Geldschein aus ihrem Portemonnaie und legte diesen in einen Zahlteller auf der Theke. Neben der Schale sah Manuel zu seinem Entsetzen ein großes Tablett, auf dem zwei weitere Boxen mit Geschrumpften, drei Pappboxen mit Hamburgern sowie eine Schale mit Salat, vier Pommestüten und vier Pappbecher mit Strohhalmen standen.

Als Manuels Box ebenfalls von dem Verkäufer auf dem Tablett abgelegt wurde, fühlte sich dies für die Geschrumpften darin eher wie ein Flugzeugabsturz an. Wie alle anderen wurde auch er kurz durch die Luft geschleudert und krachte mit voller Wucht gegen das Vortex-Logo auf dem Fenster seiner Parzelle, prallte davon jedoch ab und schlug erneut hart auf dem Boden auf. Ächzend rollte er sich auf den Rücken und blickte durch die Plastikfolie nach oben, wo die riesige Hand des Mädchens gerade das Wechselgeld aus den Händen des Angestellten entgegennahm. Ein Schauern durchlief ihn, als der Verkäufer ihr einen guten Appetit wünschte und die Riesin sich freundlich bedankte. Dann wurde die Box schon wieder von einer plötzlichen starken Aufwärtsbewegung erfasst, als sie das Tablett hochhob und hinüber zum Tisch trug, an dem ihre Freundinnen bereits Platz genommen hatten. Da Manuel allerdings bereits auf dem Rücken lag, fiel er wenigstens nicht schon wieder hin.

Abermals ertönte nun das Donnern von Schritten, diesmal wurden sie allerdings nicht von den üblichen Erschütterungen begleitet, sondern von einer etwas sanfteren, rollenden Auf-Ab-Bewegung, so wie auf einem Schiff in schwerem Seegang. Über ihm bot sich Manuel ein völlig surreales Bild: Von jenseits der Begrenzungen seiner Parzelle erhob sich der von einem engen weißen Top umhüllte Bauch des attraktiven südländischen Mädchens, der sich wie eine Klippe in die luftigen Höhen über ihm erstreckte. Scheinbar Dutzende von Metern über ihm ging diese Steilwand schließlich in die zwei Berge ihrer Brüste über, die mit jedem ihrer Schritte leicht wackelten. Zudem versperrten sie ihm den weiteren Blick nach oben, sodass er jenseits dessen nicht wirklich etwas sehen konnte.

Gerade als sich Manuel auf die Seite rollte, um sich wenigstens gegen eine der Wände lehnen zu können, wurde das Tablett zwar sanft, aber immer noch mit einer spürbaren Erschütterung abgestellt. Da es nun still stand, konnte er sich vorsichtig aufrichten und blickte erneut aus dem Fenster, wo er jenseits des Tabletts auf eine glatte Ebene hinausblickte, die er erst nach einigen Momenten als die Holzmaserung einer Tischoberfläche identifizieren konnte. Jenseits des Tisches sah er wieder das riesige blonde Mädchen sitzen, das er zuvor an der Theke gesehen hatte. Sie tippte gerade eine Nachricht auf ihrem Handy, blickte dann jedoch auf und bedankte sich bei der anderen Riesin, die das Tablett hergebracht hatte, ehe sie das Telefon mit einem lauten Donnern neben dem Tablett auf den Tisch legte und sich nach vorne über die Box beugte. Manuel spürte förmlich, wie alle Geschrumpften in seiner Box vor Angst die Luft anhielten, als sie ihre gigantische Hand nach der Box ausstreckte und dabei erneut einen dunklen Schatten über sie warf. Dann ging ein leichter Ruck durch sein Gefängnis, als das Mädchen die Lasche der Plastikfolie packte und diese in einer flüssigen, offensichtlich routinierten Bewegung abzog, um auf das Innere der Box zugreifen zu können.

Ein kollektiver Aufschrei ging durch die Box, doch obwohl Manuel ebenfalls vor Angst bebte, war er immer noch klar genug bei Sinnen, um zu sehen, dass sich hier auch eine neue Chance aufgetan hatte: Die Decke seines Gefängnisses war verschwunden, er musste also nur noch irgendwie über die Wände kommen, genauer gesagt über das Fenster seiner Parzelle. Eventuell konnte er sich doch irgendwie daran hochziehen und so aus der Box entkommen. Dann musste er nur noch schnell nach einer Möglichkeit suchen, sich für eine Zeit lang auf dem Tablett vor den Blicken der hungrigen Riesinnen zu verstecken. Die Chancen, dass dieser Plan aufging, standen zwar nicht besonders gut, doch wenn er jetzt nicht sofort etwas unternahm, würde er bald im Bauch eines dieser Mädchen enden. Noch einmal nahm Manuel all seine Kräfte zusammen, konzentrierte sich auf nichts anderes mehr als die obere Kante des Fensters und sprang mit aller Macht nach oben.

***

Lisa zog die Plastikabdeckung von der Box, knüllte diese dann beiläufig zusammen und legte sie neben sich auf den Tisch, wo der Ballen sich umgehend wieder ein wenig öffnete. Dann nahm sie einen großen Schluck von ihrem Eistee, stieß ein zufriedenes Seufzen aus und lehnte sich entspannt gegen den Rücken der Sitzbank.

„Wie viel bekommst du jetzt von uns?“ Fragte sie die gegenüber sitzende Alessia, die gerade ihr Portemonnaie wieder in ihrer Handtasche verstaute.

„Machen wir nachher.“ Winkte diese beiläufig ab. „Lass uns jetzt erstmal was essen.“

Dann nahm sich Alessia eine von den Pappboxen, hob den Hamburger heraus und biss genüsslich hinein. Da auch sie hungriger war, als sie zunächst gedacht hatte, kaute sie nur relativ kurz auf dem weichen Brot und dem saftigen Fleisch herum, bevor sie alles gierig hinunterschluckte. Nach einem weiteren Bissen ließ Alessia kauend ihren Blick über die Box schweifen und griff schließlich in eine Parzelle in der Mitte. Vorsichtig hob sie einen wild um sich tretenden Geschrumpften heraus, führte diesen zu ihrem Mund, schluckte den zerkauten Bissen ihres Hamburgers hinunter und schnippte ihn dann lässig hinein.

„Sollen wir uns nachher vielleicht einfach ein bisschen auf die Uferwiese legen und chillen? Ich hab irgendwie keinen Bock mehr, jetzt noch weiter in der Gegend rumzurennen.“ Fragte sie ihre drei Freundinnen, während sie auf dem Geschrumpften in ihrem Mund herumlutschte.

Dann griff sie nach ihren Becher und spülte ihn mit einem tiefen Schluck aus ihrer eiskalten Cola hinunter. Es war das unrühmliche Ende von Frank Schuhmacher, einem Bürokaufmann mittleren Alters, der erst vor zwei Monaten zum Abteilungsleiter befördert worden war und gemeint hatte, dass es mit seiner festgefahrenen Karriere nun endlich bergauf ging. Jetzt klatschte er nach einer kurzen Reise durch Alessias Speiseröhre in ihren Magen, wo er in den zerkauten Bissen des Hamburgers landete, die sie vor ihm gegessen hatte.

Auch Lisa, Jessica und Tanja wollten nicht wirklich weiter in der Stadt herumlaufen und stimmten Alessias Vorschlag daher zu. Tanja hatte ihr Telefongespräch mit Jana inzwischen beendet und war nun vollauf mit ihrem Essen beschäftigt, weswegen sie nur ein zustimmendes „Hm-hm“ von sich gab, während sie einen Geschrumpften durch ihre weichen Lippen in ihren Mund saugte. Dann schloss sie genüsslich die Augen und vermischte ihn etwas mit dem zerkauten Hamburgerbissen in ihrem Mund, den sie noch gar nicht hinuntergeschluckt hatte. Es waren die letzten Augenblicke im kurzen, aber ereignisreichen und aufregenden Leben von Ralf ‚Ralle‘ Wischnewski, einem notorischen Playboy und verurteilten Bankräuber, der damit einer der wenigen in der Bestellung der Mädchen war, den sich Vortex auch tatsächlich aus einem Gefängnis geholt hatte. Die Tatsache, dass Ralle von seinen zahlreichen Liebschaften immer verlangte, dass sie ‚schluckten‘, verlieh seinem Abgang eine gewisse Ironie, wurde er doch nun zusammen mit zerkautem Brot und Hackfleisch von einem großen Schwall Cola in Tanjas Schlund gespült und mit einen feuchten Glucksen in ihren Magen befördert, um dort langsam verdaut zu werden.

„Und, wie geht’s der Jana so?“ Fragte Jessica, während sie einen Geschrumpften am Kragen seines Overalls aus der Box zog.

Das angsterfüllte Geschrei von Javier Gutiérrez, einem spanischen Austauschstudenten, der sich gerade erst an das Uni-Leben in Deutschland gewöhnt hatte, verhallte ungehört, als sie ihn beiläufig in ihren Mund warf und fast umgehend hinunterschluckte. Zu seinem Glück verlor er jedoch unter dem kombinierten Einfluss seiner Todesangst und des Drucks der peristaltischen Bewegungen bereits auf halbem Weg durch Jessicas Speiseröhre das Bewusstsein, sodass er die Ankunft in ihrem Magen sowie seine Verdauung bei lebendigem Leibe nicht mehr mitbekommen würde.

„Ganz okay. Sie macht ja jetzt grad dieses Praktikum, mega stressig anscheinend.“ Erklärte Tanja, während sie noch einen Schluck aus ihrer Cola trank und sich dann die Hand vor den Mund hielt, um ein kurzes, leises Rülpsen abzudämpfen.

Keiner am Tisch wusste oder interessierte sich dafür, dass dieses das Ende von Bankräuber Ralf markierte, der nun von Tanjas Körper in ein paar sanfte Fettpolster an ihrem gut gebauten, runden Gesäß umgewandelt werden würde. Diese nahm derweil noch einen Bissen aus ihrem Hamburger, beugte sich dann wieder über ihre Box und ließ ihren Blick über die Parzellen wandern, um sich einen weiteren Geschrumpften auszusuchen.

***

Manuel hatte es mit einem beherzten Sprung tatsächlich geschafft, die Oberkante zu packen und klammerte sich nun mit aller Macht daran fest, während das blonde Mädchen mit dem Pferdeschwanz gerade in die Parzelle direkt neben ihm griff und einen heiser kreischenden Geschrumpften hinaushob. Ungläubig folgte Manuel ihm mit seinem Blick, und obwohl er das dringende Bedürfnis verspürte, wegzusehen, als die Riesin ihn in ihren Mund schob, konnte er irgendwie nicht anders, als hinzuschauen. Ihre Lippen bewegten sich ein wenig, während sie ihn genüsslich in ihrem Mund hin und her schob, ehe er dann mit einer leichten, kaum sichtbaren Kontraktion ihres Halses verschluckt wurde. Unweigerlich stellte Manuel sich vor, wie der arme Kerl nun hinter ihren großen, weichen Brüsten durch die Speiseröhre in den wartenden Magen des Mädchens hinunterwanderte, doch dann schüttelte er diese Gedanken und das mit ihnen aufkeimende Mitleid ab. Dafür hatte er jetzt keine Zeit.

Unter Aufwendung all seiner Kräfte zog er sich langsam an der Kante hinauf, wobei sich das raue, scharfkantige Plastik tief in seine Handflächen bohrte. Manuel biss vor Schmerz die Zähne zusammen und verfluchte sich insgeheim dafür, in seiner Freizeit nicht mehr Sport getrieben zu haben. Doch unter der Einwirkung des ganzen Adrenalins gelang es ihm schließlich, sich bis zur Hüfte nach oben zu ziehen, sodass er nun ein Bein über die Kante heben konnte. Dabei rutschte er mit seinen schweißnassen Händen jedoch auf der Kante ab und verlor das Gleichgewicht. Geistesgegenwärtig verlagerte Manuel nun all sein Gewicht auf die andere Seite des Fensters, sodass er beim darauffolgenden Sturz nicht wieder in die Parzelle, sondern auf die Außenseite fiel, wo er hart auf dem Tablett aufschlug.

Immerhin fing das auf dem Tablett liegende, mit Vortex-Werbung bedruckte Papier seinen Sturz ein wenig auf, und obwohl jede Faser und jeder Knochen seines Körpers vor Schmerzen förmlich brannte und pochte, richtete Manuel sich so schnell wie möglich wieder auf und sah sich um. Das blonde Mädchen mit dem Pferdeschwanz schien seine Flucht nicht bemerkt zu haben, sondern biss gerade zufrieden in seinen Hamburger und hielt sich kichernd die Hand vor den Mund, während die etwas südländisch aussehende Riesin gerade eine scheinbar sehr lustige Geschichte über einen gemeinsamen Bekannten erzählte.

In einiger Entfernung erblickte Manuel einige Servietten auf dem Tablett, unter denen er sich möglicherweise vor den Riesinnen verbergen konnte. So schnell, wie er noch nie in seinem Leben zuvor gerannt war, sprintete er nun auf die riesigen Papiertücher zu. Dabei war er jedoch so stark auf die überdimensionalen Servietten fixiert, dass er nicht bemerkte, wie das Mädchen neben der blonden Riesin ihn aus den Augenwinkeln beobachtete, während es gerade einen Geschrumpften auf eine Gabel voll Salat fallen ließ, ehe es diese in ihren Mund schob und zu kauen begann.

***

„Lisa, dir läuft da was weg.“ Nuschelte Jessica mit vollem Mund. Dann fielen ihr ihre Tischmanieren wieder ein, sodass sie den zerkauten Salat mit den zermalmten Überresten des Geschrumpften schnell hinunterschluckte und auf den Ausreißer zeigte. „Da.“

Verwundert kauend blickte Lisa zunächst auf Jessica und folgte dann der Richtung ihres Zeigefingers auf das Tablett, auf dem tatsächlich ein Geschrumpfter herumrannte. Mit einer Mischung aus amüsierter Überraschung und milder Verärgerung starrte sie kurz auf den Winzling und schluckte dann den Bissen in ihrem Mund hinunter. So etwas hatte sie offensichtlich auch noch nicht erlebt.

„Oh, danke.“ Sagte sie dann und legte zunächst gemütlich ihren angebissenen Hamburger auf den Tisch, ehe sie ihre Hand nach dem flüchtigen Geschrumpften ausstreckte. Der hatte die Konversation offensichtlich mitbekommen, denn er drehte sich in eben diesem Augenblick zu ihr um und blieb wie angewurzelt stehen.

***

Keuchend warf Manuel sich herum, als er die verhängnisvollen Worte des Mädchens mit den schwarzen Haaren gehört hatte und blickte zu der blonden Riesin – ihr Name war offenbar Lisa – hinauf. Er sah jedoch nicht mehr viel außer ihrer riesigen Hand, die nun einen riesigen Schatten über ihn warf.  Noch ehe er sich versah, wurde sein Kragen zwischen zwei gepflegten, dezent lackierten Fingernägeln eingeklemmt, ehe er mit unfassbarer Leichtigkeit von seinen Füßen und hoch in die Luft gehoben wurde. Wie paralysiert starrte er auf die riesige Lisa, der er nun völlig ausgeliefert war und deren blaue Augen wieder praktisch durch ihn hindurch zu blicken schienen. Erst jetzt begriff Manuel, dass sie ihn zwar ansah, aber nicht etwa wie einen anderen Menschen, sondern wie ein Objekt, in diesem Fall wie einen Snack, den sie nun aufessen würde. Während er immer weiter auf sie zu gehoben wurde und alles um ihm herum fast wie in Zeitlupe zu vergehen schien, wanderte sein Blick entlang ihrer sanften, zu einem zufriedenen und unschuldigen Lächeln geformten Lippen weiter zu ihrem Hals, den er in wenigen Augenblicken wohl von innen sehen würde. Dieser ging noch weiter unten in Lisas großzügigen Ausschnitt über, in dem ihre prallen, weichen Brüste nun sanft wackelten, als sie sich leicht nach vorne beugte, um ihren Appetithappen in Empfang zu nehmen. Darunter sah Manuel wieder die schwachen Konturen ihres sich unter dem Top abzeichnenden Bauches, in dem er nun offenbar bald sein vorzeitiges Ende finden würde.

Auf einmal wehte ihm ein heißer, feuchter und nach Hamburgern und Eistee riechender Luftzug entgegen, und als Manuel wieder aufblickte, sah er geradewegs in Lisas riesigen Mund, der nun schlagartig näher kam und bald sein gesamtes Blickfeld ausfüllte. Seine Lähmung verwandelte sich schnell in animalische Todesangst, als hinter den Lippen dann auch die klaren und weißen Zähne aufblitzten, die alle einzeln etwa so groß waren wie Manuel selbst und ihn mit Leichtigkeit in Stücke schneiden oder zu Brei zermalmen konnten, wenn die Riesin, der sie gehörten, es nur so wollte. Manuel begann wild zu schreien, um sich zu treten und zu schlagen, doch ging all dies ins Leere und änderte am eisernen Griff der beiden Fingernägel an seinem Kragen absolut nichts.

Jenseits der ordentlichen Zahnreihen erstreckte sich, wie eine Art von schleimigem, organischem Teppich, Lisas gewaltige Zunge, auf der er noch immer matschige Überreste von Brot, Salat und gebratenem Hackfleisch erkennen konnte. Während sie ihren Mund immer weiter öffnete, zogen sich zwischen ihrer Zunge und ihrem Gaumen noch kurz einige dünne Speichelfäden, die jedoch schnell verschwanden und den Blick auf ihren riesigen, gähnenden Rachen freigaben. Dort schien ihre vor Speichel leicht glitzernde Uvula wie ein Pfeil in die geradezu endlose Dunkelheit von Lisas Schlund und die Tiefen ihres Verdauungssystems zu deuten, so als ob es noch eines Hinweises bedurfte, wohin die Reise von hier aus ging. Wenn es wirklich so etwas wie ein Tor zur Hölle gab, so dachte Manuel, sah es wahrscheinlich nicht wesentlich anders aus.

Obwohl er Schwierigkeiten hatte, in der heißfeuchten Luft, die ihm entgegen strömte, überhaupt noch richtig zu atmen, kreischte Manuel unkontrolliert auf, als er langsam zwischen die riesigen Lippen geschoben wurde. Dann löste sich der schier unbezwingbare Griff von Lisas Fingernägeln am Kragen seines Overalls mit einem Mal und er landete mit einem nassen Platschen neben etwas zerkautem Hackfleisch auf der Zunge des Mädchens. Zappelnd wie ein erstickender Fisch versuchte er, sich aufzurichten, was auf der glitschigen, warmen und ständig in Bewegung befindlichen Zunge aber völlig unmöglich war. Stattdessen war Manuel bald völlig von dickflüssigem, heißem Speichel überzogen und wischte panisch an seinem Gesicht herum, um nicht darin zu ertrinken.

Während er immer noch wild herumstrampelte, registrierte er, wie es um ihn herum plötzlich dunkel wurde, und obwohl er durch den schleimigen, klebrigen Speichel in seinem Gesicht nicht wirklich klar sehen konnte, war er noch immer in der Lage, zu erkennen, wie sich die riesigen Zahnreihen langsam schlossen. In der Hoffnung, ein letztes Mal das Licht der Außenwelt zu erblicken, bevor er verschlungen wurde, sah Manuel verzweifelt durch die riesigen Zahnreihen und Lippen hinweg aus Lisas sich schließendem Mund heraus. Doch alles, was er dort draußen noch sehen konnte, war die gegenüber von ihr sitzende Alessia, die sich gerade ebenfalls einen weiteren Geschrumpften in den Mund schob und ihn fast sofort hinunterschluckte. In diesem Moment, als ihm endgültig klar wurde, dass alle seine Anstrengungen umsonst gewesen waren, dass er kein Mensch mehr war, sondern nur noch ein Stück Fleisch im Mund eines ebenso hübschen wie hungrigen Mädchens, schlossen sich auch Lisas Lippen und tauchten die Mundhöhle in völlige Dunkelheit.

Einige Momente lang wurde Manuel noch im Mund hin und her geschoben, während Lisa ein bisschen mit ihm herumspielte, dann endeten die Bewegungen auf einmal und Manuel spürte, wie er in den hinteren Bereich der Zunge rutschte. Dabei konnte er die Macht der gigantischen Kiefer und der Schluckmuskulatur, die sich in diesem Augenblick leicht anspannte, geradezu spüren. Dann wurde er mit unbeschreiblicher Wucht und einer regelrechten Welle aus Speichel und Speiseresten nach hinten geworfen, ehe er über den hinteren Rand der Zunge fiel und in die Speiseröhre gedrückt wurde, als Lisa ihn verschluckte.

Die Reise durch die Speiseröhre des Mädchens dauerte wohl eigentlich nur wenige Sekunden, Manuel kam sie jedoch wie eine Ewigkeit vor. Immer wieder glaubte er, unter dem gewaltigen Druck der peristaltischen Bewegungen, die ihn erbarmungslos nach unten, tiefer in den Körper der Riesin, drückten, einfach zu zerplatzen. Zudem hatte er in dem engen organischen Schlauch kaum Luft zum Atmen, und je tiefer er rutschte, desto heißer und stickiger schien es zu werden. Als er das regelmäßige, mächtige Pochen ihres riesigen Herzens und die ebenso gleichmäßigen, ruhigen Atemzüge ihrer Lungen um sich herum hörte und geradezu fühlen konnte, wusste er, dass er gerade durch ihren Brustkorb wanderte, direkt hinter den sanften Hügeln ihrer Brüste. Unter sich hörte er zudem ein bedrohliches Gluckern und Schmatzen, dem er mit jeder Kontraktion der Speiseröhre um sich herum immer näher und näher entgegen geschoben wurde. Dann plötzlich passierte er einen besonders engen Muskelring, und als er schon glaubte, dass ihm unter dessen enormem Druck alle Knochen im Körper gebrochen würden, gab die mächtige Muskulatur plötzlich nach und Manuel wurde in ein völlig dunkles, heißes und unerträglich feuchtes Nichts katapultiert.

Für einige Augenblicke fand sich Manuel in einem freien Fall wieder, dann klatschte er mit den Beinen voran in einen warmen, übelriechenden Brei, in dem er fast sofort bis zu den Hüften versank. Als er merkte, dass er auch danach noch weiter einsank, wenn auch nicht mehr ganz so schnell, ruderte er frenetisch mit den Armen und versuchte, sich irgendwo festzuhalten, jedoch schien er völlig von dem seltsamen Morast umgeben zu sein. Außerdem konnte er in der völligen Finsternis absolut nicht sehen. Seine Bewegungen beschleunigten den Prozess des Einsinkens zwar wieder, als ihm der nach nassem Brot, gebratenem Hackfleisch und Verdauungssäften stinkende Brei jedoch bis zur Brust stand, schien sich seine Lage von alleine zu stabilisieren. Und obwohl er immer noch keineswegs das Gefühl hatte, sich irgendwie auf festen Grund zu befinden, gelang es Manuel irgendwie, sich in den folgenden Momenten etwas zu beruhigen.

Erst, als die haltlose Panik schließlich wieder ein wenig abgeebbt war, wurde Manuel wirklich bewusst, dass er sich nun in Lisas Magen befand und in den zerkauten Bissen des Hamburgers, die sie bereits gegessen hatte, steckte. Und obwohl er absolut nichts sehen konnte, vermochte er die unfassbare Macht des riesigen Körpers, in dem er nun gefangen war, regelrecht zu spüren. Der Magen selbst war keineswegs ein statischer Ort, sondern schien durch die in Wellen auftretenden, peristaltischen Bewegungen seiner Wände in ständiger Bewegung zu sein, sodass auch der Speisebrei, in dem Manuel lag, sich unaufhörlich bewegte. Weit über sich konnte er noch immer die Atemzüge und den Herzschlag der Riesin hören, wenn auch etwas gedämpfter als noch in der Speiseröhre. Um sich herum vernahm er in erster Linie das laute Blubbern, Brodeln und Gurgeln des Magens, ebenso meinte er zu seinem Entsetzen nun das erstickte Husten und Jammern der anderen Geschrumpften zu hören, die Lisa bereits gegessen hatte. Dann hörte er über sich ein besonders lautes Schmatzen, gefolgt von einem heiseren Schrei, der sich schnell nach unten bewegte und schließlich mit einem feuchten Platschen in Manuels unmittelbarer Umgebung endete. Das riesige Mädchen hatte offenbar einen weiteren seiner Leidensgenossen verschluckt.

Manuel schluchzte nun ebenfalls vor Verzweiflung. Hier lag er also, im Magen eines wildfremden Mädchens namens Lisa, und es gab nichts mehr, was er noch dagegen tun konnte, im Lauf der nächsten Stunden langsam und lebendigen Leibes von ihr verdaut zu werden. Nicht nur, dass er sich in den letzten Augenblicken seines kurzen Lebens befand, auch nachdem es mit ihm vorbei war, würden seine Überreste keine Ruhe finden. Stattdessen würden sie von Lisas Verdauungssystem in ihre jeweiligen chemischen Bestandteile zerlegt und ihrem Körper zugeführt werden. Alles, was er jetzt noch war, würde morgen um diese Zeit wahrscheinlich nur noch aus Nährstoffen in ihren Blutbahnen und Fettpolstern an ihren großen Brüsten, ihrem weichen Bauch und ihren runden Pobacken bestehen. Und wenn überhaupt etwas von ihm jemals wieder aus diesem gigantischen Organismus herauskam, würden es wohl höchstens ein paar winzige, halbverdaute Knochen sein, tief eingebettet in einen der nächsten Stuhlgänge dieses Mädchens, das ihn aufgegessen hatte.

Wie zur abschließenden Bestätigung seiner Gedanken fühlte er nun, wie seine Haut zunehmend zu jucken und zu brennen begann, als sich langsam die Magensäure an ihm zu schaffen machte, welche die Wände von Lisas Magen nun in immer größeren Mengen absonderten. Zudem fiel es ihm von Minute zu Minute immer schwerer, in der heißfeuchten Luft überhaupt noch zu atmen. Obwohl er schon jetzt nichts mehr sehen konnte, merkte er, wie die Sehkraft seiner Augen langsam nachließ. Darüber hinaus fühlten sich sein Kopf und seine Gliedmaßen durch den Sauerstoffmangel in der stickigen Luft, die schon jetzt kaum noch atembar war, zunehmend schwer an.

***

Draußen verspeiste Lisa im Laufe der nächsten Zeit noch eine ganze Reihe weiterer Geschrumpfter sowie den Rest ihres Hamburgers und ihre Pommes. Dabei plauderte sie zufrieden und entspannt mit ihren Freundinnen, ehe sie nach rund einer halben Stunde noch einmal auf die Box auf dem Tisch blickte, in der nur noch ein einziger, hilfloser Geschrumpfter in seiner Parzelle herumzappelte.

„Isst du das noch?“ Fragte sie Alessia beiläufig, während diese gerade schlürfend ihre Cola leerte und dann die Hand vor den Mund hielt, als es ihr gerade noch rechtzeitig gelang, einen Rülpser zu unterdrücken.

„Was? Oh, ne, kannste haben.“ Erwiderte diese und klopfte sich dann demonstrativ auf den Bauch, um zu zeigen, dass sie wirklich sehr satt war.

„Okay, danke.“ Sagte Lisa und fischte den letzten Geschrumpften aus der Box. Ohne größere Umschweife warf sie ihn direkt in ihren Mund und schickte ihn dann mit dem Rest ihres Eistees hinunter zu den anderen in ihren Bauch. Dann lehnte sie sich mit einem glücklichen Seufzen wieder zurück, streckte entspannt die Arme von sich und gähnte leise. Beiläufig wischte sie sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn – die Klimaanlage in der Filiale lief zwar, war aber nicht besonders effektiv – und blickte zu Jessica, die ebenfalls bereits aufgegessen hatte und gerade von der Damentoilette zurückkehrte, wo sie sich ein wenig frisch gemacht hatte.

„Gute Idee.“ Sagte Lisa dann, nahm ihr Handy, das noch immer auf dem Tisch neben dem Tablett lag, und verstaute dieses schnell wieder in ihrer Handtasche. „Ich glaub, ich wasch mir auch nochmal kurz die Hände, bevor wir gehen.“

„Alles klar.“ Erwiderten die anderen drei Mädchen, während Lisa vom Tisch aufstand und auf das WC zusteuerte.

***

Nur noch ein paar hundert Meter trennten Werner Schulze, seines Zeichens einer der charismatischsten und besten Gebrauchtwagenhändler weit und breit, von der Freiheit. Eigentlich waren es sogar nur drei oder vier Meter bis zum Ausgang der Filiale, aber so stark, wie ihn diese Idioten von Vortex verkleinert hatten, war es für ihn natürlich wesentlich weiter.

Er hatte wirklich keine Ahnung, welches Missverständnis dazu geführt hatte, dass er, ein anständiger Bürger und Steuerzahler, von diesen Schwachköpfen geschrumpft worden war – schließlich war er ja kein Krimineller. Doch immerhin hatte die Box, in die sie ihn gesteckt hatten, im Bereich seiner Parzelle einen schweren Verarbeitungsfehler gehabt – nicht einmal das konnten die Idioten also anscheinend richtig machen. Die Außenwand war nämlich nicht korrekt verschweißt worden, und so hatte er sich in den frühen Morgenstunden mit etwas Gewalt durch einen dünnen Spalt aus der Box hinauszwängen können, ehe diese kurz darauf an eine etwas prollig aussehende, großbusige junge Frau in einem Trainingsanzug verkauft worden war. Werner fand schon den bloßen Gedanken, fast zum kalorienreichen Frühstück irgendeiner Frau aus der Unterschicht geworden zu sein, geradezu beleidigend. Nach einer regelrechten Odyssee durch die riesige Filiale, bei der er außerdem mehrere Male entweder fast zertreten oder von einem überdimensionalen Mopp aufgewischt worden wäre, hatte er es jetzt fast bis zum Ausgang geschafft.

Wenn er dann erst einmal hier raus war, würde er lediglich noch jemanden auf sich aufmerksam machen müssen, um die Situation aufzuklären. Dann würde man ihn wieder normal groß machen und er würde Vortex mit einer Klage überziehen, die sich gewaschen hätte. Er wusste zwar noch nicht ganz genau, wie viel Schmerzensgeld am Ende für ihn herausspringen würde, aber als Optimist sah er sich schon in einer geräumigen Villa am Meer. Das Geschäft konnte er ja diesem Waschlappen Murat aus der Werkstatt überlassen.

Unter den Eingangstüren befand sich ein hinreichend großer Spalt, durch den er diese elende Filiale endlich verlassen konnte. Dummerweise war nur in genau dem Moment, als er zu einem letzten, beherzten Sprint über den Gang zwischen den Tischreihen angesetzt hatte, das riesige Mädchen mit den schulterlangen schwarzen Haaren vom WC zurückgekehrt und hätte ihn auf dem Rückweg zu ihrem Tisch fast plattgetreten. Aber da hatte Fortuna die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Nicht mit ihm! Er hatte die Reflexe einer Katze!

Nun hatte sich die Riesin wieder zu ihren tratschenden Freundinnen gesetzt, und das Feld war frei. Beherzt rannte Werner los, sodass er nicht bemerkte, wie sich in eben diesem Moment ein anderes der Mädchen vom Tisch erhob. Erst, als er sich bereits mitten im Gang befand, bemerkte er das bedrohliche Donnern von riesigen, schnell näherkommenden Schritten, die den gekachelten Boden unter ihm erzittern ließen. Dann donnerte ein gewaltiger Schuh so nah neben ihm auf den Boden, dass er allein von der Erschütterung und der Druckwelle von den Füßen gerissen wurde und flach auf den Boden fiel. Panisch rappelte er sich auf und blickte nach oben, doch er sah nur noch eine riesige Schuhsohle auf sich zukommen. Dann wurde er von dieser zu Boden gedrückt und spürte für den Bruchteil einer Sekunde das harte Gummi, ehe seine Knochen knackend nachgaben und sein Körper zerplatzte wie eine Traube.

***

Lisa bemerkte das leise Knirschen, mit dem sie den flüchtigen Geschrumpften unwissentlich unter ihren pink-weißen Turnschuhen zermalmte, überhaupt nicht und ging ungerührt weiter zum WC, während an dem Ort, an der Werner aus dem Leben geschieden war, nur ein kleiner Blutfleck zurückblieb. Der Rest von ihm blieb einfach an ihrer Sohle kleben, wo er mit jedem Schritt, den sie tat, weiter zermatscht wurde.

In der Damentoilette angekommen, stellte sich Lisa vor ein Waschbecken und wusch sich zunächst die Hände und dann das Gesicht. Während sie sich ein wenig frisch machte, wanderte ihr Blick zu ihrem Bauch, und sie verspürte einen kurzen Anflug von Reue. Zwar war sie jetzt satt, aber ihr Magen fühlte sich doch ziemlich voll an. Hatte sie vielleicht wieder zu schnell nachgegeben?

Nachdenklich massierte sie sich leicht den Bauch, wodurch sie allerdings auch unabsichtlich eine Bewegung der Luft in ihrem Magen auslöste, die nun auf einmal durch ihre Speiseröhre nach oben wanderte und ein herzhaftes, nicht besonders mädchenhaftes Rülpsen verursachte. Etwas schockiert hielt sich Lisa die Hand vor den Mund und blickte sich hastig verschämt um, allerdings war zur ihrer Erleichterung offenbar niemand außer ihr im WC, sodass sie sich wenigstens nicht auch noch bei jemandem zu entschuldigen brauchte. Dann zog sie noch einmal kurz ihr Top und ihre Hotpants zurecht, ehe sie das WC wieder verließ und zu ihren Freundinnen zurückging.

***

In ihrem Magen war Manuel immer wieder von periodisch herabregnenden Hamburgerbissen und anderen Geschrumpften begraben worden und hatte sich mehrmals einen Weg nach oben graben müssen, um nicht zu ersticken. Zwar war ihm irgendwo klar, dass er sein Leid damit letztlich nur unnötig verlängerte, doch sein Verstand hatte inzwischen völlig vor seinen Instinkten kapituliert. Als er sich gerade abermals durch eine Schicht aus nassem Speisebrei gegraben hatte, war er vom letzten Schwall Eistee fast weggespült worden und wäre sogar beinahe darin ertrunken, wenn Lisa nicht kurz darauf aufgestanden wäre und so den Mageninhalt erneut in Bewegung versetzt hätte. Dadurch hatte sich die Pfütze Eistee, die sich über ihm gebildet hatte, aufgelöst und Manuel schnappte keuchend nach Luft, auch wenn die erdrückend schwüle Luft im Magen inzwischen wirklich kaum noch Sauerstoff zu enthalten schien.

Neben den anderen Geräuschen von Lisas riesigem Organismus hörte er tief unter sich nun auch das Donnern ihrer Schritte, außerdem wogte und schwappte der Mageninhalt mit jeder Bewegung stark hin und her. Manuel versuchte zwar mit seinen letzten Kräften, sich in dem Gemisch aus Speisebrei, Eistee und immer dichter konzentrierter Magensäure gewissermaßen über Wasser zu halten, doch die bereits vorangegangenen Torturen, die drückend heiße, fast sauerstofflose Luft und die zunehmend stärker werdenden, schmerzhaft brennenden Verdauungssäfte betäubten ihn langsam und so befand er sich bereits in einem Dämmerzustand, als Lisa offenbar noch einmal stehen blieb.

Für einige Momente schien überhaupt nichts zu passieren, dann bemerkte Manuel, wie sich der ganze Magen plötzlich zusammenzog und die letzte verbliebene Luft durch die Cardia weit über ihm nach oben in die Speiseröhre gepresst wurde. Begleitet wurde dies von einer plötzlichen Veränderung des Luftdrucks, die ein Ploppen und ein schmerzhaftes Ziehen in seinen Ohren auslöste. Darauf folgte unmittelbar ein ohrenbetäubendes, feuchtes Grollen, das durch den ganzen Körper der Riesin zu gehen schien. Somit war das Letzte, was Manuel in seinem kurzen Leben hörte und spürte, wie Lisa einen zufriedenen Rülpser von sich gab. Dann wurde er von den peristaltischen Bewegungen ihres Magens wieder tiefer in den Speisebrei gepresst und verlor endgültig das Bewusstsein, seine letzten Gedanken in der Gewissheit, nun von dem riesigen Mädchen, das ihn gegessen hatte, verdaut zu werden.

***

Unberührt und unwissend von den Vorgängen in ihrem Magen kehrte Lisa unterdes zu ihren Freundinnen zurück, die gerade dabei waren, die leeren Verpackungen, Pappbecher und das Tablett wegzuräumen. Auch Lisa nahm ihren Becher und die leere Box, die sie sich mit Alessia geteilt hatte, und warf diese beiläufig in einen der Mülleimer am Eingang. Dann kehrte sie wieder zum Tisch zurück, wo sie sich ihre Handtasche und die Einkaufstüten umhängte, ehe sie und ihre Freundinnen plaudernd aus der Filiale gingen und wieder auf die Uferpromenade heraustraten. Zu Lisas Überraschung war die Mittagshitze inzwischen ein wenig zurückgegangen und zumindest entlang des Ufers wehte eine angenehme, fast etwas kühle Brise. Verträumt blickte sie auf das in der goldenen Nachmittagssonne glitzernde Wasser des Flusses und beobachtete ein großes Ausflugsschiff, das in einiger Entfernung zu ihnen den Fluss hinunterfuhr, während die Mädchen langsam am Ufer entlang zu den Uferwiesen schlenderten.

Obwohl diese gut besucht waren, fanden die Mädchen schnell einen freien Platz, wo sie sich, erschöpft von den Aktivitäten des Tages und etwas müde nach dem Essen, über die nächsten Stunden in die Sonne legten. Während sie weiter miteinander quatschten, lachten und sich entspannten, wurden die Geschrumpften in ihren Mägen nach und nach verdaut, und als Lisa am frühen Abend wieder aufstand und sich ein wenig streckte, rutschten die ersten Überreste von Manuel, der inzwischen nur noch ein unerkennbarer Bestandteil des Speisebreis war, langsam durch den Magenpförtner in ihren Dünndarm, wo sie der nächsten Phase der Verdauung unterzogen wurden.

Dieser Prozess setzte sich in den Tiefen ihres Körpers fort, während Lisa mit ihren Freundinnen zu einer nahegelegenen Straßenbahnhaltestelle spazierte, wo sie sich für heute von ihnen verabschiedete. Alessia und Tanja wollten jetzt noch kurz zu einer Freundin fahren, um dort ihre Taschen abzulegen, ehe sie heute Nacht auf eine Party gingen. Jessica und Lisa hatten sie zwar auch eingeladen, Jessica hatte jedoch nicht wirklich Zeit, da sie am nächsten Tag recht früh aufstehen musste. Lisa hatte zwar kurz überlegt, auf das Angebot einzugehen, dann aber entschieden, dass sie nicht wirklich Lust dazu hatte und nach dem langen Tag eigentlich nur noch zu Hause entspannen wollte. Außerdem wollte sie sich morgen mit Konstantin treffen, da war es wahrscheinlich besser, wenn sie nicht allzu lange aufblieb und noch wohlmöglich wieder einen über den Durst trank – jenen Kater von vor einigen Wochen hatte sie noch in lebhafter Erinnerung.

Als ihre Bahn einfuhr, umarmten sie und Jessica Alessia und Tanja noch einmal herzlich und wünschten ihnen einen schönen Abend, ehe sie einstiegen und sich auf zwei freie Plätze gegenüber einem deprimiert aus dem Fenster starrenden Rentner setzten. Während der Fahrt unterhielten sie sich noch ein wenig und Lisa schrieb auf ihrem Handy noch einige Nachrichten mit ihrem Freund hin und her. Nach der etwas längeren Fahrt mit der Straßenbahn kamen sie in dem ruhigeren, wohlhabenderen Außenbezirk der Stadt, in dem sie wohnten, an und gingen dort nach einer weiteren Umarmung getrennte Wege. Als Lisa schließlich nach einem kurzen Spaziergang von der Haltestelle endlich daheim ankam, stellte sie zunächst die überfüllten Einkaufstüten im Flur ab. Dann zog sie sich ihre Turnschuhe aus, an denen noch immer einige wenige Überreste des unwissentlich zertretenen Geschrumpften klebten, stellte diese in die Schuhablage am Eingang und schleppte sich die Treppe hinauf in ihr Zimmer unterm Dach, wo sie mit einem erschöpften Seufzer auf ihr Bett fiel.

Gedankenverloren strich sie sich über ihren leise Verdauungsgeräusche von sich gebenden Bauch, während sie noch ein wenig mit ihrem Freund textete, dann begab sie sich wieder nach unten ins Badezimmer, wo sie sich auszog, zunächst kurz pinkelte und dann eine erfrischende Dusche nahm. Während das Wasser über ihren Körper floss, drang aus ihrem Bauch auch schon wieder ein leichtes Knurren, denn inzwischen war ihre Mahlzeit vom Nachmittag so weit verdaut, dass ihr Magen wieder völlig leer war. Als Lisa sich abgetrocknet hatte, ging sie also – aufgrund des immer noch drückend warmen Abends und der Tatsache, dass sie für diese Woche allein zu Hause war – nur in Unterwäsche gekleidet in die Küche, um sich einen Teller Spaghetti vom Vortag warm zu machen.

Tief in ihrem Verdauungssystem wurden derweil die ersten Nährstoffe, die einmal Manuel gewesen waren, in ihre Blutbahnen resorbiert und in der Folgezeit tatsächlich größtenteils in den weichen Fettpolstern an ihren Brüsten, ihrem Bauch sowie ihren Hüften und ihrem Gesäß eingelagert. Die unverdaulichen Knochen und andere Bestandteile seines ehemaligen Körpers, die das Verdauungssystem des Mädchens nicht so gut verwerten konnte, passierten am späten Abend ihre Ileozäkalklappe und wanderten langsam weiter durch die Tiefen ihres Dickdarms auf die letzte Station ihrer Reise zu, wobei sie sich zunehmend mit anderen unverdauten Speiseresten vermischten.

Lisa aß währenddessen vor dem Fernseher im Wohnzimmer ihre aufgewärmten, ein wenig labbrig schmeckenden Spaghetti und zappte müde durch die verschiedenen Programme, ehe sie an einer mittelmäßig interessanten Castingshow hängen blieb. Als diese jedoch gegen Mitternacht vorbei war und Lisa merkte, wie sie langsam einnickte, stellte sie den Fernseher aus und ging wieder ins Badezimmer, wo sie sich noch schnell die Zähne putzte. Dann ging sie nach oben in ihr Zimmer, öffnete das Fenster in der Dachschräge, um zumindest ein wenig Luft hinein zu lassen, und ließ sich müde wieder in ihr weiches Bett fallen. Da es auch nachts immer noch fast unerträglich warm war, machte Lisa erst gar keine Anstalten, sich extra noch einen Pyjama anzuziehen, sondern räkelte sich nur noch ein wenig in ihrer Unterwäsche im Bett und gähnte schläfrig, ehe sie gegen halb eins eingeschlafen war.

Während Lisa seelenruhig schlief, wurden auch die letzten Überreste von Manuel in ihrem ganzen Körper verteilt, sodass zum Sonnenaufgang am frühen Morgen alles, was er einmal gewesen war, entweder schon in die Fettpolster an ihren Brüsten und an ihrem Gesäß eingearbeitet war oder durch ihre Blutbahnen oder ihren Dickdarm trieb. Als das Mädchen, in deren Innerem sich diese Vorgänge abspielten, einige Stunden später von der fröhlichen Melodie ihres Handyweckers geweckt wurde, rollte sie sich noch einige Minuten schlaftrunken herum, ehe sie sich schwungvoll erhob und mit einem sanften Wippen ihrer Brüste und Pobacken aus dem Bett hüpfte. Ein lautes Knurren aus ihrem Magen wies sie darauf hin, dass es Zeit war, zu frühstücken, doch ehe sie in die Küche ging, begab Lisa sich zunächst ins Badezimmer, um auf Toilette zu gehen und sich vor dem Frühstück die Zähne zu putzen.

Im Bad angekommen schob sie ihre Unterhose ein wenig nach unten und verzog das Gesicht, als ihre weichen Pobacken das kühle Porzellan der Toilettenschüssel berührten, dann entspannte sie ihrem Schließmuskel und ließ den Inhalt ihres Enddarms mit einem Platschen in die Toilettenschüssel unter ihr gleiten. Manuels Überreste folgten erst in einem zweiten Schub, begleitet von einem leisen Furzen. Dann entleerte Lisa zusätzlich noch ihre Blase über ihrem Stuhlgang, wodurch ein paar von Manuels Knochen sich aus dem Kothaufen lösten und in das Wasser der Toilettenschüssel gespült wurden.

Nachdem sie ihr Geschäft verrichtet hatte, wischte Lisa sich gründlich ab und warf schließlich das Klopapier in die Schüssel, ehe sie deren Inhalt mit einer beiläufigen Betätigung der Spülung in die Kanalisation schickte. Dann wusch sie sich ausführlich die Hände und begutachtete mit einem skeptischen Blick noch einmal ihre Figur im Spiegel. Während in den Leitungen unter ihren nackten Füßen Manuels unverdaute Reste in die städtischen Abwasserkanäle trieben, zwackte sie sich nachdenklich in den Bauch, an eine Stelle, in der wiederum verdaute Bestandteile von ihm integriert worden waren. Dann gestand sie sich jedoch selbst ein, dass sie eigentlich eine sehr gute Figur hatte, wandte sich ab und ging mit einem Gähnen hinunter in die Küche.

Alles, was Manuel einst als Menschen ausgemacht hatte, war nunmehr ein Teil des Körpers des Mädchens, das nun noch immer ein wenig verschlafen in der Küche saß und eine Schüssel Cornflakes zum Frühstück aß, während sie mit Konstantin noch ein paar Textnachrichten darüber austauschte, wo sie sich gleich treffen sollten.

Und als Lisa auch diese Mahlzeit aufgegessen hatte, machte sie sich schnell noch ein wenig frisch und zog sich um, ehe sie sich im Flur ein Paar Schuhe anzog und dann nach draußen ging, um sich mit ihrem Freund zu treffen.

 

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